
Für die 3., 9. sowie 10. Klassen beginnt heute der Präsenzunterricht in der Schule. Wie geht es ansonsten in den Schulen und Kitas weiter? Dazu hat der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne im Landtag gesprochen.
Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Welche Grundsätze werden bei der schrittweisen Ausweitung der Notbetreuung in den Kitas verfolgt?
Für die Organisation der Notbetreuung in den Kitas sind weiterhin die Kommunen zuständig. Das Land erstellt einen Musterplan für die praktische Umsetzung vor Ort. Kinder, die eine bestimmte Unterstützung benötigen, sollen in der Notbetreuung aufgenommen werden. Alle Kinder sollen ihre Erzieherinnen und Erzieher noch vor den Ferien wiedersehen und mit ihren Freuden spielen können. Jedem Kind ist vor der Sommerpause ein Angebot zum Besuch zu machen. Die Dauer des Besuchs hängt allerdings vom Infektionsgeschehen sowie von den räumlichen und personellen Ressourcen der Einrichtungen ab.
Welche Leitlinien werden beim stufenweisen Wiedereinstieg in den Schulbetrieben verfolgt?
Alle Schülerinnen und Schüler sollen ihre Kompetenzen festigen und erweitern. Es wird auf eine Kombination aus Präsenzunterricht in den Klassenzimmern und dem angeleiteten und betreuten Lernen zu Hause gesetzt. Die Lerngruppen vor Ort werden in der Größe halbiert und in einem Wechselsystem unterrichtet. Der Betrieb in den Schulen soll schrittweise und nach Jahrgangsstufen gestaffelt wieder hochgefahren werden. Schülerinnen und Schüler, bei denen sich ein besonderer Unterstützungsbedarf zeigt, können auch in Einzelberatungen in die Schule bestellt und unterstützt werden. Jede Schülerin und jeder Schüler soll vor den Sommerferien noch in die Schule zurückkehren dürfen.
In welchen Abständen sollen eine Neubewertung der Lage für Schulen und Kitas vorgenommen und eine Entscheidung über weitere Öffnungsstufen getroffen werden?
Die derzeitigen Jahrgangsstufen kommen in einem Abstand von zwei Wochen zurück in die Schule. Dieses Konzept wird beibehalten. Denn es gibt die Zeit, das Infektionsgeschehen zu beobachten und entsprechend zu reagieren. So kann das Tempo angepasst und genaue Maßnahmen getroffen werden.
In welchen Abständen kommen die noch ausstehenden Jahrgänge wieder in die Schule?
Am 25.05. beginnt die 11. Klasse, am 01. Juni sollen die Jahrgänge 2, 7 und 8 in die Schule zurückkehren. Zwei Wochen später, am 15. Juni, sollen die 1., 5. uns 6. Klassen wieder mit dem Präsenzunterricht beginnen.
Nach welchen Kriterien werden die 50-Prozent-Betreuungskapazitäten für die Kitanotplätze verteilt?
Die Kommunen sollen individuell vor Ort entscheiden, welches Kind eine Notbetreuung benötigt. Welcher Elternteil ist zum Beispiel alleinerziehend? Bei wem ist der Arbeitsplatz in Gefahr? Wer gehört zu einer entscheidenden Berufsgruppe? Diese Faktoren lassen sich am besten vor Ort feststellen.
Wie soll die Benotung dieses Jahr ablaufen?
Die Schulen haben bei der Ausführung Spielräume, um auf Schülerinnen und Schüler bedarfsgerecht eingehen zu können. Daher entscheiden die Schulen weitgehend, ob etwa ein Nichtversetzen wirklich nötig ist, wenn ein Schüler oder eine Schülerin unter anderen Umständen wahrscheinlich die Kurve bekommen hätte. Auch ein Durchführen und die Gestaltung von Abschlussarbeiten obliegt den jeweiligen Schulen.
Werden sozial benachteiligte Schüler und Schülerinnen gefördert?
Ja. Das Land Niedersachsen stellt insgesamt 47 Millionen Euro zur Beschaffung von digitalen Endgeräten zur Verfügung. Wer sich kein Tablet oder Notebook für das Home-Learning leisten kann, wird diese beim Schulträger entleihen können.
Wie geht es nach den Sommerferien weiter?
Zum jetzigen Zeitpunkt steht das nicht fest und das kann es auch gar nicht. Denn in den nächsten Wochen muss das Infektionsgeschehen genau beobachtet werden. Es wird aber davon ausgegangen, dass wir auch nach den Sommerferien keinen Normalzustand haben werden; so wie wir ihn vor der Coronakrise gekannt haben. Deshalb sollen die Schulen sowie Schülerinnen und Schüler jetzt Raum und Zeit bekommen, sich auf die neue Struktur und den Ablauf in der Schule einzustimmen.
Müssen Schülerinnen und Schüler eine Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule tragen?
Im Normalfall Nein. Denn der Unterricht muss so organisiert werden, dass die Abstandsregeln eingehalten werden können.